Definition: Was sind DIN-Normen?
DIN-Normen ist eine Abkürzung und steht für Deutsche Industrie Normen. DIN-Normen sind freiwillige Normen. Die DIN-Normen sind von einem Ausschuss zur Vereinheitlichung unterschiedlicher materieller und immaterieller Dinge erschaffen worden.
DIN-Normen: Geschichte
Die erste DIN-Norm entstand im Jahr 1918. Die Vereinheitlichung zu einer vorgegebenen Norm fand so großen Anklang, dass 1927 bereits 3000 DIN-Normen existierten. In den folgenden Jahren wurden viele weitere DIN-Normen für die verschiedensten Bereiche festgelegt. 2012 waren es bereits 33.149 DIN-Normen und jedes Jahr folgen weitere 2000 Normen. Eine Überarbeitung der bereits bestehenden DIN-Normen findet alle 5 Jahre durch den Ausschuss statt. Hier wird geprüft, ob die Inhalte noch immer den aktuellen Anforderungen entsprechen. DIN-Normen findet man in fast allen Bereichen wie zum Beispiel den Umweltschutz, die Informationstechnik, das Bauwesen oder den Bereich der Dienstleistungen.
Anwendung einer DIN-Norm
Die Summe aller DIN-Normen nennt man Deutsches Normenwerk. Die DIN-Normen sind zur Vereinheitlichung unterschiedlicher Richtlinien erschaffen worden. Die Entstehung einer DIN-Norm erfolgt unter Berücksichtigung der Erfahrungen und Ergebnisse aus der Wirtschaft und der Technik. DIN-Normen sind nicht verpflichtend. Bei DIN-Normen handelt es sich lediglich um eine Empfehlung. Allerdings gibt es einige Bereiche, in denen der Gesetzgeber das Anwenden und Einhalten einer DIN-Norm gesetzlich vorgeschrieben hat.
Aufbau der DIN-Norm
Die DIN-Norm setzt sich aus verschiedenen Zeichen und Ziffern zusammen. Anhand der Zusammenstellung lässt sich zudem die Herkunft der DIN-Norm erkennen. Eine DIN-Norm, die ausschließlich aus Zahlen besteht, hat eine nationale Herkunft. Die Buchstabenkombination EN steht für europäische Norm. Die Buchstabenkombination ISO zeigt, dass es sich bei der DIN-Norm um die Übernahme einer ISO-Norm handelt. Die anhängenden Zahlen geben Auskunft über das Institut, welches für die Erstellung der DIN-Norm zuständig ist.
Wie entsteht eine DIN-Norm?
Grundsätzlich ist jeder dazu berechtigt, einen Antrag auf eine DIN-Norm einzureichen. Der Antrag auf eine DIN-Norm muss schriftlich erfolgen. Der Antrag auf Erstellen einer DIN-Norm muss einen konkreten Vorschlag zum Inhalt und der Anwendung der DIN-Norm aufweisen. Besteht für das Gremium ein Bedarf für den eingereichten Vorschlag, wird eine Finanzierung geprüft. Erst bei bestehender Finanzierung entscheidet der Arbeitsausschuss über den Entwurf und im Anschluss daran wird ein Entwurf für eine DIN-Norm erarbeitet. Der Entwurf wird dann veröffentlicht. Die Öffentlichkeit kann in dieser Zeit den vorgelegten Entwurf kommentieren. Nach Ablauf der 4 Monate entscheidet der Ausschuss abschließend über den genauen Inhalt und Wortlaut der DIN-Norm und veröffentlicht das Ergebnis.
DIN-Norm als Grundlage einer Zertifizierung
Eine Zertifizierung kann in unterschiedlichen Bereichen erfolgen. Grundlage einer Zertifizierung sind verschiedene Standards oder Richtlinien. Auch DIN-Normen können Grundlage einer Zertifizierung sein. Die in Frage kommenden DIN-Normen sind meist Übernahmen der ISO, der International Standards Organization. Werden Normen der ISO als DIN-Norm übernommen, erhalten sie die Buchstaben DIN. Als Grundlage einer Zertifizierung legen sie die Richtlinien, die für eine Zertifizierung wichtig sind, fest. Die festgelegten Inhalte und Anforderungen gehen meist weit über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus, was eine Zertifizierung für Unternehmen sinnvoll werden lässt, um eine unabhängige Qualitätsgarantie zu erhalten.